Die Kleinbahn war aus dem Leben der Wüstewalterdorfer nicht mehr wegzudenken. Gebaut 1912-13 wurde sie zunächst zur Anbindung der Industrie an die Weistritztalbahn und somit an das Streckennetz Schlesien. Jedoch wurde auch sofort ein Personenverkehr vorgesehen, so daß für die Bevölkerung die umliegenden Orte nun bequem zu erreichen waren. Nicht unwesentlich trug die Bahn zur Entwicklung des Fremdenverkehrs bei, erwähnt werden sollen hier die vielen Wintersportzüge, die die Skiläufer nach Wüstewaltersdorf brachten.

 

Bahnstrecke
Ort	Strecken-Kilometer	Art des Halts	Fahrzeit
Hausdorf	0,000	Hauptbahnhof
Neugericht	2,118	Haltestelle, nur Personenverkehr	7 Min.
Nieder-Wüstewaltersdorf	3,385	Haltestelle, nur Personenverkehr	4 Min.
Wüstewaltersdorf	4,690	Bahnhof	4 Min.

 

 

Gleich nach Verlassen des Bahnhofs in Hausdorf wird der Eulebach überquert, sodann wendet sich das Gleis am Südhang des Mittelberges dem Ziel entgegen. Es geht steil aufwärts (1 : 30), müssen doch bis zur Endstation 116m Höhe gewonnen werden. Die Strecke mit einer Gesamtlänge von 4,69 km hatte unterwegs zwei Haltepunkte: in Neugericht bei Leupolds Gasthaus (km 2,1) und in Niederwüstewaltersdorf an der Pietsch-Mühle bei km 3,4, bis sie schließlich im Zentrum von Wüstewaltersdorf endete. Die Projekte, die die Strecke bis zur Fabrik oder gar noch weiter ins Gebirge verlängern sollten, gingen über das Stadium der Planung nicht hinaus.

Der Oberbau war für einen Achsdruck von 12 t ausgelegt, die größte Steigung betrug immerhin 3,7 %. Es wurden Schienen der Form 6 verlegt, die Weichen lieferte Orenstein & Koppel. Vor den Bahnhöfen Wüstewaltersdorf und Hausdorf standen Einfahr-Formhauptsignale mit festen Form-Vorsignalen. Alle technischen und die Betriebsführung betreffenden Bedingungen sollten dem "Gesetz über Kleinbahnen" vom 28. Juli 1892 entsprechen.

		Der Bahnhof in Hausdorf wurde als Station Hausdorf-Wüstewaltersdorf auf der Strecke Schweidnitz - Bad Charlottenbrunn (Weistritztalbahn) eingerichtet. Aufnahme vom 1.10.1904, der Eröffnung der Weistritztalbahn.
		der Bahnhof in Hausdorf   Lage: 50°43′56″N 16°24′18″E
		Vergleich der Erweiterung der Gleisanlage im Bahnhof Hausdorf, rechts die alte Anlage, links die Erweiterung für den Abzweig der Gleise nach Wüstewaltersdorf
		Abzweigung der Strecke in Hausdorf, Aufnahme von 1930, Blick Richtung Kynsburg (Richtung Nordosten)   Lage Abzweig Hausdorf nach Wüstewaltersdorf: 50°43′44″N 16°24′14″E
		Abzweigung der Strecke in Hausdorf, Blick ins Tal Richtung Wüstewaltersdorf
		Strecke mit Blick auf den Haltepunkt Neugericht, Blick Richtung Hausdorf
		Triebwagen mit Personenwagen am Haltepunkt Neugericht   Lage Haltepunkt Neugericht: 50°42′54″N 16°25′42″E
		Triebwagen mit Waggon am Haltepunkt Neugericht
		Strecke in Neugericht, mit der Weiche zum Abzweig des Gleisanschlusses an das Sägewerk in Neugericht
		Triebwagen auf der Strecke, rechts Blick Richtung Niederwüstewaltersdorf
		Haltepunkt Niederwüstewaltersdorf an der Pietschmühle (ehemals Teubermühle)   Lage Haltepunkt Nieder-Wüstewaltersdorf: 50°42′41″N 16°26′03″E
		Blick auf den Haltepunkt Niederwüstewaltersdorf
		Blick von den Gleisen ins Niederdorf von Wüstewaltersdorf
		Das Bahngelände in Wüstewaltersdorf, Aufnahme ca. 1915, kurz nach der Eröffnung der Bahnstrecke, die schwarze "Hänge" steht noch neben den Gleisen. Dieses Gebäude wurde später abgerissen, um mehr Platz für Abstellgleise zu bekommen.
		das Bahngelände in Wüstewaltersdorf, Aufnahme um 1930, die die schwarze "Hänge" wurde abgerissen Anm.: als Hänge wurden hohe Gebäude bezeichnet, in denen neu gewebte Leinwandbahnen nach der Wäsche zum Trocknen aufgehängt wurden. Von diesen Gebäuden gab es in Wüstewaltersdorf einige.
		Bahnhof in Wüstewaltersdorf, Aufnahme um 1925   Lage Bahnhof Wüstewaltersdorf: 50°41′59″N 16°26′20″E