Umgebung - Ober-Wüstegiersdorf Chronik

Die Geschichte von Ober-Wüstegiersdorf mit Neuwüstegiersdorf
  Gründung wahrscheinlich Ende des 14. Jahrh.
um 1427 Zerstörung durch die Hussiten
1498 noch als "wüst" bezeichnet, Teil der Herrschaft Fürstenstein
Um 1530 Wiederbesiedlung durch Bergknappen, Bau einer ev. Kirche
1536 erster ev. Geistlicher genannt
1576 "Ober-Giehrsdorff" = 21 Bauern
1586 Einstellung des Kupferbergbaues
1600 wurde der "Rumpelbrunnen" erstmals auf einer Karte eingezeichnet
1614 - 1618 Bau einer steinernen Kirche
1636 waren von 81 Kühen und 15 Pferden kein Stück mehr vorhanden. 16 Stellen lagen "wüst", 21 abgebrannt und nur noch 17 waren bewohnt
1650 Kirche wiedererbaut
1654 Kirche an die Katholiken übergeben
1714 erneute Versuche mit dem Erzbergbau
1735 11 Weber
1742 Einrichtung einer ev. Schule. Damals war Oberwüstegiersdorf größer als Niederwüstegiersdorf
Anfang Mai und am 31. 5. 1745 Besonders starke Plünderungen
1772 Gründung einer Weberkolonie Neuwüstegiersdorf
1799 Leinenausfuhr allein aus Oberwüstegiersdorf mit einem Wert von 221 804 Reichstalern
1818 Oberwüstegiersdorf hat 822 Einwohner und Neuwüstegiersdorf hat 97 Einwohner
1840 Oberwüstegiersdorf hat 1152 Einwohner mit 80 Webstühlen und Neuwüstegiersdorf hat 150 Einwohner mit 27 Handwebstühlen.
1855 eigene kath. Schule
1869 kath. Pfarrei
1880 eigene Bahnstation
1882 und 1890 erneute Versuche mit dem Kupferbergbau
1. 1. 1929 Eingemeindung von Neuwüstegiersdorf
1939 hat Ober-Wüstegiersdorf 1566 Einwohner
1939 Beginn 2. Weltkrieg
Sommer 1943 (vermutlicher) Beginn der Bauarbeiten an Objekt Riese, unterirdischen Bunkeranlagen im Eulengebirge, zunächst geleitet von der Schlesische Industriegemeinschaft AG, ab April 1944 von der Organisation Todt -Tausende von Häftlingen kommen in das Gebiet um Wüstewaltersdorf und Wüstegiersdorf. Sie werden in Lagern in den Bergen untergebracht. - Lager Nr. 4 (Oberwüstegiersdorf ) befand sich wahrscheinlich im Gebäude einer Fabrik unweit des Eisenbahnviadukts (der Linie Waldenburg - Glatz).
8. Mai 1945 Die Russen marschieren ein, kurze Zeit später folgt die polnische Miliz
1946-1948 Vertreibung der Deutschen aus
Einzelne Familien, die als Facharbeiter zurückgehalten wurden, folgen im Verlauf der nächsten Jahre.
  Ober-Wüstegiersdorf heisst heute "Gluszyca Gorna"

 

Quellen: Zusammenfassung aus "Unvergessene Waldenburger Heimat", herausgegeben vom Patenschaftsarbeitskreis Waldenburge Bergland/Dormund, Verlag Helmut Schal, Norden (Ostfriesland), 1969, und eigene Ergänzungen