Umgebung - die Kirche von Wüstegiersdorf

Das alte evangelische Bethaus zu Wüstegiersdorf war ein Fachwerkbau.

 

Es wurde am 24. Juni 1742 eingeweiht und hatte nicht weniger als 1300 Sitzplätze. Damit war es das größte aller Bethäuser des Berglandes, denn selbst das Bethaus in Waldenburg hatte nur Sitzplätze für 1000 Personen. Allerdings zählte die evangelische Pfarrgemeinde Wüstegiersdorf, zu der die Ortschaften Wüstegiersdorf, Oberwüstegiersdorf, Dörnhau, Kaltwasser, Rudolfswaldau, Falkenberg, Dorfbach, Lomnitz, Donnerau, Reimsbach und Lehmwasser rechneten, 3991 Gläubige, gegenüber 2500 Protestanten, die zur Waldenburger Kirchgemeinde gehörten.

 

Auch das Wüstegiersdorfer Bethaus hatte kein Glockentürmchen. Es erhielt erst 1754 einen Dachreiter mit Glocke. 1804 faßte man den Beschluß, einen massiven Glockenturm mit einer Vorhalle anzufügen und dabei einen Teil des Fachwerkes durch Steingemäuer zu ersetzen. Graf Hochberg ließ den Plan zum Ausbau des Bethauses durch den Maler und Architekten Christian Wilhelm Tischbein, einen Sproß der bekannten Künstlerfamilie Tischbein, ausarbeiten. Es handelt sich bei Christian Wilhelm Tischbein um denselben Baumeister des Grafen Hochberg, der auch die "alte Burg" Fürstenstein entwarf und erbaute.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Falle Wüstegiersdorf ging der Entwurf für Turm und Vorhalle ganz offensichtlich auf das Beispiel des berühmten Langhans zurück. Die Bauausführung selbst wurde dem Waldenburger Baumeister Geisler übertragen. Erst 1809 waren diese Arbeiten zu Ende, doch 1854-1862 mußte man den gesamten eigentlichen Kirchbau auf den alten Fundamenten neu in Stein aufführen. Dadurch blieb nichts mehr vom eigentlichen Bethause erhalten.

 

 

Das Innere der Kirche, gut zu erkennen die Namensschilder an den Kirchenbänken, ein alter Brauch in der Region.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

das Innere der Kirche 2003 (1) wie in Wüstewaltersdorf auch wurde der Altarraum verändert, die Emporen über und neben dem Altar wurden abgebaut, das Altarbild gändert und die Begrenzung um den Altar entfernt.

 

 

 

 

Quellen: Zusammenfassung aus "Unvergessene Waldenburger Heimat", herausgegeben vom Patenschaftsarbeitskreis Waldenburge Bergland/Dormund, Verlag Helmut Schal, Norden (Ostfriesland), 1969, und eigene Ergänzungen,
Bilder eigene, dolny-slask.org.pl und (1) www.republika.pl/gluszyca1