Eulengebirge - Bismarckbaude

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bismarckbaude ist die grösste und höchstgelegene Baude des Eulengebirges, auf 912 m Höhe. Sie liegt am Südhang der "Hohen Eule" nach dem Euledörfel und Falkenberg zu - etwa 500 m von der Chausse Grenzbaude - Wüstewaltersdorf entfernt.

 

Die Baude wurde 1931 von Schneidermeister Julius Dinter aus Glätzisch Falkenberg gebaut. Der Fabrikant Karl Wiesen aus Wüstewaltersdorf finanzierte den Bau und stellte dafür auch ein Grundstück bereit. Die Baude wurde mit 100 Sitzplätzen am am 9. Juli 1932 eröffnet. Besitzer war eine Baudenbetriebsgesellschaft m.b.H., Geschäftsführer ein Herr Scharf, der ebenfalls die Baude mitfinanzierte. Bei Eröffnung bot sie 20 Zimmer, 48 Betten, Veranda und Garten und wird in dem Reisefüher als "Eulenkoppenbaude" bezeichnet. (1)

 

Am Anfang wurde parallel der Name "Eulenkoppenbaude" benutzt und diese Bezeichnung auf Postkarten gedruckt. Aber der Name Bismarckbaude hat sich durchgesetzt, wurde auch von Anfang an benutzt wie ein Baudenstempel vom 12.7.1932 zeigt (siehe unten).

 

1932 hat die Bismarckbaude 24 Zimmer und 59 Betten, und bietet auch schon Massenquartiere an, Pensionspreis 4 RM (siehe Anzeige unten). Um 1935 wurde sie umgebaut.

1938 bietet die Bismarckbaude 30 Zimmer mit 80 Betten an (siehe Anzeige unten). - Die Baude wurde nochmals erweitert, in einem späteren Werbeprospekt werden 40 Zimmer mit 100 Betten angeboten, in Einzel, Zwei- und Mehrbettzimmern. Sie kosten mit Pension (gemeint mit Frühstück) 3,50 RM, Vollpension einschließlich geheizters Zimmer kostet 4,50 bis 5,50 RM je nach Zimmer. Die Baude bietet Unterbringungsmöglichkeiten für 50 bis 500 Personen.

 

Die Bismarckbaude wurde in den letzten Tagen des Krieges als "Kinderlandverschickungsheim" genutzt. Bis Mitte 1944 waren hier einige Schulklassen (Jungen) aus Bochum untergebracht.

Im Herbst 1944 kamen Schulklassen aus Breslau, die bis Kriegende dort blieben.

Die Baude steht noch und wird heute wieder als Baude bewirtschaftet.

 

Bismarckbaude kurz nach der Eröffnung 1932 

 

Auf dem Plakat über dem Eingang zu lesen: "Baude Tanz-Tee"

 

   

Bismarckbaude 1932

Gesellschaftzimmer

   

Bismarckbaude 1932

Bauernzimmer 

   

Baudenstempel auf eine Postkarte vom 12.7.1932

   
Anzeige im "Eulengebirgsjahrbuch" 1932
   

Bismarckbaude im Winter 1932/33

gut zu erkennen, der Unterbau unterhalb der Veranda ist offen und noch nicht ausgebaut

eine Karte mit dem Namen "Eulenkoppenbaude"

 
   

Bismarckbaude um 1935

es wird begonnen das Untergeschoss auszubauen,

auch die Gartenanlage wird mit einer Terrasse erweitert

sie wurde in Bismarckbaude umbenannt

   

Bismarckbaude 1937

das untere Geschoss ist fertig, ebenso die Gartenterrasse, nur das Geländer fehlt noch

 
   

Bismarckbaude auf einer Postkarte
von 1938

die Umbaumassnahmen sind abgeschlossen, das untere Geschoss ist fertig, ebenso die Gartenterrasse, jetzt mit Geländer

 
   
1938: mit dem Umbau wurde auch der Eingangsbereich verändert. die Treppe wurde überdacht und der Giebel sowie die Fensterrahmen bekamen Verzierungen
   

der Innenbereich wurde großzügig erweitert

Gesellschaftsdiele, gemeint ist damit ein Tanzsaal

   
Gastraum auf der Veranda
   
Bismarckbaude: Ausblick von der Aussenterrasse auf das Glatzer Bergland, aus (2)
   

Bismarckbaude Anzeige auf Postkarte 1938 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        

 

 

 

 

Baudenstempel
von 1939 und 1938

Blick zur Bismarckbaude oben rechts,

Aufnahme 1933

 
   

Blick zur Bismarckbaude (in der Mitte), unten rechts die Grenzbaude

 

 

Die Bismarckbaude gibt es noch, hier Aufnahmen vom Sommer 2002 (beide Aufnahmen von W. Leistritz).

 

   
Sie wird wieder bewirtschaftet, heisst heute Schronisko Górskie "Orzeł" (Bergbaude "Adler") und hat einen eigenen Internetauftrit www.orzel.info.pl

 

Quellen:

(1) "Sommerfrischen und Winterheime im Eulengebirge sowie den angrenzenden Gebirgsteilen" herausgegeben vom Verkehrsamt Eulengebirge e. V., Reichenbach, ca. 1932

(2)"Heimat Schlesien, Glätzisch Falkenberg und Eule", H. Hübner, herausgegeben 1997

Bilder eigene und dolny-slask.org.pl und wie angegeben