Eulengebirge - Henkelbaude oder Henkelhütte

 

Die Henkelbaude liegt auf 740 m unterhalb des Hausdorfer Kreuzes. Die Baude wurde vom Wintersportverein Langenbilau im Tiroler Stil gebaut und am 17. Dezember 1921 eröffnet. Sie war keine Baude im eigentlichen Sinn sondern eine Skihütte. Sie sollte den Skiläufern des Wintersportvereins als Unterkunft und auch zur Übernachtung dienen. - Sie umfasste 2 Räume, einen kleineren für die weiblichen Wintersportler, einen grösseren für die Herren, beheizbar mit transportablem Herd bzw. Kachelofen. Übernachten konnte man auf Seegrasmatten auf dem Fussboden!

 

Die Shihütte wurde zu Ehren von Hermann Henkel (1869-1918) Henkelbaude bzw. Henkelhütte genannt. Er war Lehrer in Langenbielau und im Eulengebirgsverein Langenbilau sehr engagiert. Im Rahmen seiner Vereinstätigkeit sorgte er massgeblich für die Markierung von Wanderwegen im Eulengebirge (1). Zudem erstellte er die erste Wegekarte und beschrieb die Wanderwege im Eulengebirge. - Sie wird auch als Skihütte "Langenbilau" bezeichnet (2).

 

Gebaut wurde die Hütte vom Baumeister Werler, benutzt wurden dafür Gebäude der alten "Ausspannung" der Zimmermannsbaude am Hausdorfer Kreuz.
Diese Hütte wurde ausserordentlich schnell erbaut. Am 17. September 1921 wurde die Idee vom Vorsitzenden des Langenbilauer Eulengebirgsvereins Dr. Dierig (zugleich Mitglied des Wintersportvereins) entwickelt (auf einer Wanderung mit Vereinsmitgliedern), 8 Tage später wurden schon die in Frage kommenden Gebäude der Zimmermannsbaude besichtigt.

Am 31. Oktober wurden die alten Gebäude abgebaut.
Am 16. Dezember war die neue Hütte fertig. - Ein ausführlicher zur Bericht zur Einweihungsfeier wurde im"Eulengebirgsfreund" im Februar 1922 veröffentlicht. (3)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Baude, wurde aber dank der Initiative von Zygmunt Scheffner renoviert und im Jahre neu 1956 eröffnet.

 

Die Baude ist eine der wenigen Bauden im Eulengebirge, die erhalten wurden und ist heute unter dem Namen "Zygmuntówka" noch in Betrieb.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anzeige für die Wanderkarte erschienen in Briegers "Kreuz und quer durch das Eulengebirge und die benachbarten Berge" von 1926.

 

Quellen: Bilder eigene und dolny-slask.org.pl

(1) Eintrag im polnischen Wikipedia zu Hermann Henkel

(2) "Heimat Schlesien, Glätzisch Falkenberg und Eule", H. Hübner, herausgegeben 1997

(3) Aus „Der Eulengebirgsfreund“, Verbandszeitschrift der Eulengebirgsvereine, Ausgabe 1, Februar 1922