Heinrichau und
  Friedersdorf:

 

Umgebung - Chronik Heinrichau und Friedersdorf

Heinrichau liegt östlich von Wüstewaltersdorf, am Fuße des Hahnberges und gehörte zum Kreis Waldenburg. Ab 1900 entwickelte es sich auch als Sommerfrische. In der Nähe der Kirche befinden sich zwei Sühnekreuze.

Nach Süden schließt sich unmittelbar an Heinrichau das Dörfchen Friedersdorf an, das sich sehr schön gelegen bis zur Waldenburger Kreisgrenze hinzieht.

 

Im Reisefüher "Das Eulengebirge als Sommerfrische", 1913, wird als Gasthaus angegeben:

Heinrichau: "Jüptners Gasthaus" und Kornbrennerei, Fremdenzimmer.

Friedersdorf: "Elters Gasthaus", altes Gasthaus mit kühlem gewölbtem Gastzimmer für einen gemütlichen Aufenthalt und das Gasthaus "Zum Gerichtskretscham" (Paul Hartwig), mit Garten, Gute und billige Einkehr.

 

1932 sind in "Sommerfrischen und Winterheime im Eulengebirge sowie den angrenzenden Gebirgsteilen" aufgelistet:

Für Heinrichau: "Gerichtskretscham", Besitzer G. Jüptner, er bietet 2 Zimmer, 4 Betten, Veranda und Garten, Zimmerpreis 1,20 RM.

A. Schoeber und W. Seefisch bieten noch Privatunterkünfte an.

In Friedersdorf ist die 7-Kurfüstenbaude aufgeführt, die Hahnbaude und das "Bergheim von Haugwitz".

 

Zur Geschichte:
1305 als „Heinrichow" im Bischöflichen Zinsregister eingetragen. Kirche seit 1376.
1573 Anlegung eines Schöffenbuches
1593 Gründung von Altfriedersdorf
24. 3. 1654 Übergabe der Kirche an die Katholiken
1742 eigene ev. Schule
1808 Entstehung von Neufriedersdorf
1818 Heinrichau = 486, Altfriedersdorf = 334 Einwohner und Neufriedersdorf = 82 Einwohner
1840 hatte Heinrichau 726 Einwohner mit 55 Webstühlen, Altfriedersdorf 486 Einwohner mit 103 (!) Webstühlen und Neufriedersdorf 119 Einwohner und 21 Webstühle
1844/47 Bau der „Hungerstraße" nach Reichenbach
1882 wohnten noch 72 Weberfamilien in Heinrichau und 62 Weberfamilien in Altfriedersdorf
1904 hatte Heinrichau 461, Altfriedersdorf 241 Einwohner
1939 betrug die Gesamteinwohnerzahl nur noch 551, Friedersdorf war nach Heinrichau eingemeindet.
1939 Beginn 2. Weltkrieg
7. Mai 1945 Die Russen marschieren ein, kurze Zeit später folgt die polnische Miliz
Spätsommer 1945 erste "wilde Vertreibungen" der Deutschen
1946-1948 Vertreibung der Deutschen aus Schlesien, einzelne Familien folgen noch in den 50er Jahren
  Heinrichau und Friedersdorf heissen heute "Glinno"

 

Quellen: Zusammenfassung aus "Das Eulengebirge als Sommerfrische", herausgegeben vom Verlag der Eulengebirgsfreundes mit Unterstützung des Eulengebirgsvereins, Reichenbach, Mai 1913,

"Unvergessene Waldenburger Heimat", herausgegeben vom Patenschaftsarbeitskreis Waldenburger Bergland/Dormund, Verlag Helmut Schal, Norden (Ostfriesland), 1969

und eigene Ergänzungen