Kriegszeit
In den ersten 2 Jahren seit Beginn des Krieges lief das Leben
in Wüstewaltersdorf seinen gewohnten Gang. Es gab keine großen
Einschränkungen bis auf die Ausgabe von Kleider- und Lebensmittelkarten.
Die Grundernährung war bis auf den letzten Kriegstag ausreichend. Etwas
enger war es schon mit der Kleider- und Schuhversorgung, aber man hatte
sich eingerichtet.
Was im Dorf fehlte, waren viele junge Männer, doch war das auch nichts
Außergewöhnliches, da viele entweder beim Arbeitsdienst oder
Militärdienst waren. Erst nach und nach wurden auch die schon gedienten
Männer zur Wehrmacht einberufen. - Kurz vor Kriegsende wurden dann
noch die älteren, nicht mehr wehrfähigen Männer zum Volkssturm
eingezogen wurden. Auch Jugendliche (ab 14 Jahre), die noch nicht wehrfähig
waren, kamen zum Volkssturm. Ende 1944, Anfang 1945 wurden jüngere
Frauen und ältere Männer zum "Unternehmen Berthold"
an die polnische Grenze beordert, zum Schanzenbau. - Anfang April 1945 wurden
die Jugendlichen dann noch zur Wehrmacht einberufen. Auch die älteren,
nicht wehrfähigen Männer, bekamen ein paar Tage vor Kriegsende
noch die Einberufung.
Kriegsgefangenene und Häftlinge in Wüstewaltersdorf
Schon bald nach dem Einmarsch in Frankreich 1940 kamen die
ersten französischen Kriegsgefangenen nach Wüstewaltersdorf, sie arbeiteten in der Fabrik oder bei Landwirten.
Ende 1941 kamen die ersten russischen Kriegsgefangenen ins Dorf, 1942
waren es ungefähr an die tausend Mann. Diese wurden zu Arbeiten für das "Projekt Riese" herangezogen, wie die Häftlinge, die ab Frühjahr 1943 aus dem KZ Rosen in Arbeitslager ausserhalb von Wüstewaltersdorf verlegt wurden.
Wie das Leben während des Krieges verlief, wie die Dorfbewohner die Gefangenen und Häflinge erlebten, berichten am Besten Zeitzeugen (siehe Menue links).