Eulengebirge - über das Gebirge

>>Rätselhaft und ins Dunkle gehüllt erscheint uns der Ursprung vieler Namen, die in unserer Heimat vorkommen. So heisst der langgestreckte, bewaldete Höhenzug zwischen den Quertälern der Schweidnitzer Weistritz und der Glatzer Neisse das Eulengebirge oder kurzweg: die Eule. Welche Beziehungen aber herrschen zwischen dem nützlichen Raubvogel und diesen schönen Waldbergen mit den sanften Rundungen und der einem gewaltigem Hünengrabe gleichenden Hohen Eule? ...Der Name Eulengebirge hat freilich wissenschaftlich mit dem Vogel "Eule" nichts zu tun. Althochdeutsch hieß es Aulengebirge. Dieser Name bedeutet ein Gebirge mit vielen Pässen und Spalten. Aus Aulengebirge ist im Laufe der Jahrhunderte Eulengebirge geworden. - Die vielen Pässe werden jetzt als Übergänge genutzt, über welche Strassen führen.... << (1)

 

Soweit eine Beschreibung zum Namen des Eulengebirges aus einem Wanderführer des Eulengebirgsvereins. - Die Eule selbst hat sich als Wappentier der Region etabliert. Sie dient als Kennzeichen von Orten, Firmen oder Vereinen, wie zum Beispiel für den Eulengebirgsverein oder auch die Firma Websky, Hartmann & Wiesen aus Wüstewaltersdorf.

In einem Buch von ca. 1925, "Schlesische Gebirge"; ist über die Menschen und ihr Gebirge folgendes zu lesen.

Eine geographische Beschreibung des Eulengebirges 1935 (2):

 

>> Das Eulengebirge besteht aus einem Gneisrücken, welcher sich in einer Länge von 36 km von Südosten nach Nordwesten erstreckt. Seine Richtung liegt im Zuge der Sudeten, jedoch ist das Gebirge etwas nach der schlesischen Eben hinausgeschoben. Es verbindet das Gebirge der Grafschaft mit dem Waldenburger Bergland und reicht vom Durchbruch der Neiße bei dem Städtchen Wartha bis zum Tale der Weistritz. An den Längstälern findet man nur drei, und zwar diejenigen von Wiltsch, Wüstewaltersdorf und Mühlbach, dagegen durchzieht eine große Anzahl von Quertälern die Berge. In den hauptsächlichsten dieser Quertäler übersteigen gut gepflegte, dabei romantische und an Aussichten reiche Kunststrassen das Gebirge. Diese Passstrassen finden wir bei Silberberg (580m), weiter zwischen Langenbielau und Neurode über das Volpersdorfer Plänel (710m), zwischen Peterswaldau-Steinkunzendorf und Neurode über das Hausdorfer Kreuz mit der Zimmermannsbaude (800m), endlich zwischen Peterswaldau, Steinseifersdorf und Wüstewaltersdorf über die Sieben Kurfürsten (756m) mit der gleichnamigen Baude.


Fast der gesamte Gebirgszug ist vom Fuße bis zum Gipfel mit dichten Wäldern bestanden, in denen es sich herrlich wandert. Die Wege sind durch die in den Ortschaften um das Gebirge herum und in Breslau bestehenden Eulengebirgsvereine ausgezeichnet markiert. In allen Teilen des Gebirges findet man in reicher Zahl Aussichtspunkte, von denen der Blick weit in das schlesische Land schweifen kann.

Wer nur wenig Zeit zur Verfügung hat, der fährt Hauptbahnhof, von da mit der Eulengebirgsbahn bis Peterswaldau, mit dem Postauto weiter nach der Siebenkurfürstenbaude, und läuft zunächst auf schönstem Wanderwege hinan bis zum Bismarcksturm Von hier aus hat er die schönste Aussicht, die er sich denken kann, weit über Schlesiens Grenzen hinaus. Der Abstieg geht zunächst zur Eulenbaude, welche sich in ungefähr 900m Seehöhe befindet, während der Bismarckturm 1014m hoch ist. (....)

Dazu besitzt das Eulengebirge an allen Punkten bestes Skigelände - steile Abfahrten und sanfte Hänge - so dass sich jeder Schneeschuhläufer das ihm zusagende Gebiet aussuchen kann. Weite Hänge befinden sich namentlich im Gebiete der Grenzbaude bei Glätzisch Falkenberg, in deren Nähe auch die durch die Großzügigkeit des Kreises Neurode erbaute Sprungschanze befindet.<<

Quellen: (1) Wanderführer "Das Eulengebirge als Sommerfrische", herausgegeben vom Verlag der Eulengebirgsfreundes mit Unterstützung des Eulengebirgsvereins, Reichenbach, Mai 1913;
(2) Werbeprospekt "Kommt ins Eulengebirge, das idyllische Mittelgebirge", herausgegeben vom Verkehrsamt Eulengebirge e. V., Reichenbach, ca. 1935
Foto dolny-slask.org.pl, Grafiken eigene