Objekt Riese - Schloss Fürstenstein

Lage: 50°50′32″N 16°17′32″E.

 

Schloss Fürstenstein liegt einige Kilometer nördlich von Waldenburg. Die geschichtliche Entwicklung  Schlosses siehe Eintrag in Wikipedia.

 

Heute kann das Schloss und das obere Stollensystem besichtigt werden (Stand 2015). Im unteren Stollensystem sind  seismologische und  geophysikalische Messgeräte der Polnischen Wissenschaftsakademie aufgebaut. Ein öffentlicher Zugang ist hier nicht möglich.

 

Die letzten Besitzer waren die Fürsten von Hochberg, welche 1941 enteignet wurden. Verantwortlich für diese Maßnahme war ein Staatssekretär Meißner. Das Bauwerk wurde dem Gauleiter Karl Hanke unterstellt, aber später als Ausweichstelle der Reichsbahndirektion Breslau zugewiesen. Die Reichsbahndirektion mußte aber nach heftigen Auseinandersetzungen mit Staatssekretär Meißner und der Organisation Todt ihre Büros bald wieder aufgeben.

 

Im Jahre 1943 erschien dann die Organisation Todt mit 1000 Mann im Schloss, da die Anlage als Residenz für Adolf Hitler umgebaut werden sollte. Fast alle früheren Bewohner wurden ausgesiedelt. Innerhalb des Schlosses wurden gravierende Eingriffe in die Bausubstanz vollzogen. Das neu einzubringende Mobiliar, über 300 Schlafzimmer und die gesamte Einrichtung des Berliner Schoßes Bellevue, lagerte man bis zur Fertigstellung der Baumaßnahmen in Salzbrunn ein.

Im Baubüro waren 35 Architekten beschäftigt. Das Gobelinzimmer und das Italienische Zimmer des Schlosses baute man speziell für Adolf Hitler um und versah es außerdem mit einem Bad.

 

Weiterhin wurden unter dem Schloss durch die Organisation Todt große Stollensysteme in zwei verschiedenen Ebenen, 15 und 50 Meter unterhalb des Schlosshofes, aufgefahren. Von diesem Schlosshof grub man einen gewaltigen Fahrstuhlschacht mit einem Durchmesser von 6 Metern bis in 50 Meter Tiefe. Das oben erwähnte, für Hitler vorgesehene Gobelinzimmer, wurde ebenfalls mittels eines Fahrstuhlschachtes an das untertägige Stollensystem angebunden.

Es existierte damals auch eine Bahnverbindung mit Nieder-Salzbrunn. Die Zahl der Arbeiter und Häftlinge für den Stollenbau war bis auf ca. 2000 angewachsen, später kamen nochmals 1000 weitere Arbeitskräfte hinzu. Davon stammten allein 800 jüdische Häftlinge aus dem KZ Groß-Rosen und dem dazugehörigen Außenlager AL Riese. Für die Zeitdauer der Arbeiten wurden etliche KZ-Häftlinge in einem Lager interniert, dessen Reste sich in der Nähe des heutigen Parkplatzes vor den Mauern des Schlosses finden lassen. In diesem Lager waren mindestens 1000 Menschen untergebracht.

 

Das obere Stollensystem auf 15 Metern Tiefe ist voll betoniert und mittels eines MG-Wachraumes gesichert. Die Breite der Hohlgänge beträgt ca. 1, 50 Meter, die Höhe liegt bei
2,80 Metern. Dieses System ist durch ein unvollendetes rundes Treppenhaus mit dem Erdgeschoss des Schlosses verbunden. über einen zusätzlichen Aufzug konnte man außerdem alle Etagen des Schlosses erreichen. Das obere Stollensystem verbindet das Schloss mit der Terrasse und dem großen Hauptschacht vor dem Portal auf dem Schlosshof.

Das untere Stollensystem befindet sich dagegen, wie schon oben erwähnt, in 50 Metern Tiefe. Es verfügte über drei Eingänge auf der nördlichen Seite des Schlossberges, sowie einen Eingang auf der südlichen Seite. (Bericht Team-Delta)

 

Aus en.wikipedia.org (gelesen 2015):

Im Mai 1944 würde das AL Fürstenstein in der Nähe des Schlosses eingerichtet. Zwischen 700 und 1000 Häftlinge lebten dort in Barracken. Es waren überwiegend Juden aus Ungarn, Polen und Griechenland. Das Lager wurde im Februar 1945 evakuiert.

 

Eine Lageplan der Anlage (siehe Abb. links) und Fotos sind unter www.ostwall.info zu finden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Fotos

 


Quellen: Bericht: team-delta.de, gelesen 2002;
Plan: ebenfalls Team-Delta 2001, überarbeitet in en.wikipedia.org gelesen 2015