Bauden im Eulengebirge:
Eulengebirge - Müllermaxbaude
Die Müllermaxbaude lag im Euledörfel, südlich der Hohen Eule gelegen.
Diese Baude, wurde wie der Name schon sagt, von Max Müller erbaut. Er war weit herumgekommen und lies sich dann im Euledörfel nieder, Natur, Landschaft und Berge beeindruckten ihn. - Anfang der 1920er Jahre kaufte er ein altes Weberhaus und und am 1. Juni 1922 wurde darin eine Baude eröffnet, mit 20 Betten und Sitzplätzen für 60 Personen auf der Veranda. - Das Haus wurde nach und nach "geflickt" und ausgebaut.
1927 wurde an gleicher Stelle ein ganz neues Gebäude errichtet, mit gemütlichen Gasträumen mit Holzschnitzereien. - Er war heimatverbunden und ganz "Bergmensch", wie sein Baudenspruch
zeigt:
"Hier sein wir, Bergler, Bergler, Bergler!
Sein von Seid' nicht und Batist,
weil in Spitzenhemd und Lackschuhn
keiner Bergler worden ist!"
Seine besondere Art verlieh auch der Baude besondere Züge. Durch
Buntmalerei, Bilder und Dekoration hat er die Baudenstube persönlich
und stimmungsvoll eingerichtet.
Dass der Baudenbetrieb auch seine Schattenseite hatte, zeigt eine Notiz im "Hausfreund" am 18.4.1931. Ein neben der Baude stehendes Wochenendhaus brannte ab, erwiesener massen Brandstiftung. Der Anschlag galt der Müllermaxbaude, auch dort fand sich in einem Raum mit Spiritus getränktes Brandmaterial, dass noch mit Mühe gelöscht werden konnte. Es war nicht der erste Brandanschlag auf die Baude.
1932 finden wir in (1) folgende Angaben: "Haus 14, Fernsprecher Wüstewaltersdorf 78, 20 Zimmer, 26 Betten, Heizung, Balkon, Veranda, Pensionspreis 5,50 RM (mit Verpflegung)."
1938 starb Max Müller und wurde auf dem Friedhof in Dorfbach beerdigt. Sein Sohn Heinz Max Müller übernahm nun die Baude. Der Baudenbetrieb ging bis 1943, dann wurde die Baude an eine Haushaltsschule verpachtet.
!945 übernehmen die Polen die Baude. Am 15.10.1946 wird die Familie Müller vertrieben . Bis 1972 schien sie noch in Betrieb gewesen zu sein, wie eine Kopie einer Postkarte zeigt. Danach soll sie "wegen Baufälligkeit" abgerissen worden sein. Heute sind nur noch Grundmauern übrig.
Eine Ansichtskarte der alten Müllermaxbaude von 1923 | |
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die Baude nach dem Neubau, rechts sollte aus dem kleinen Haus noch ein ein Logierhaus entstehen |
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noch ein paar Jahre später (ca.1935), das Gelände ist zugewachsen gut zu erkennen, die Grösse der Baude |
die Gaststube | |
der Baudenspruch in der Gaststube:
"Hier sein wir Bergler, Bergler, Bergler! Sein von Seid' nicht und Batist, Weil in Spitzenhemd und Lackschuhn keiner Bergler worden ist."
Quelle: aus "Der lange Weg zur Müller Max Baude" |
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Baudenstempel |
Winter 1930 | |
im Winter, die Müllermaxbaude ist oben links im Bild | |
malerische Lage der Baude im Euledörfel, Baude in der Mitte des Bildes, Foto von 1933 | |
letzte Fotos der Baude und polnischer Baudensstempel Quelle: aus "Der lange Weg zur Müller Max Baude" |
Reste der Terrasse der Müllermaxbaude (Bild von www.gorysowie.pl) |
Reste der Terrasse der Müllermaxbaude 2004 (Bild von dolny-slask.org.pl ) |
Quellen:(1) "Sommerfrischen und Winterheime im Eulengebirge sowie den angrenzenden Gebirgsteilen" herausgegeben vom Verkehrsamt Eulengebirge e. V., Reichenbach, ca. 1932
"Der lange Weg zur Müller Max Baude", Heinz Max Müller, Marx Verlag, Leimen, 1981
"Heimat Schlesien, Glätzisch Falkenberg und Eule", H. Hübner, herausgegeben 1997
Bilder eigene, dolny-slask.org.pl und wie angegeben