Das Leben im Dorf - Friedhöfe

 

1548 wurde die „alte kath. Kirche“ nach den Hussitenkriegen als evangelische Kirche gebaut, eingeweiht und mit ihr ein Friedhof um die Kirche herum angelegt
14.3.1654 die Kirche wird katholisch (Friedensverträge nach dem 30 jährig. Krieg);
der Friedhof wird weiterhin von allen Dorfbewohnern genutzt
1788 eigener Friedhof Gemeinde Neugericht
1806 erlangte Zedlitzheide die Neuanlage eines eigenen Friedhofes
1832 eigener Friedhof von Dorfbach
1845 neuer Friedhof von Wüstewaltersdorf an der Neuroder Straße
1846 eigener Friedhof der Gemeinde Grund
1870 Friedhof an der alten katholischen Kirche wird geschlossen

 

Zur Geschichte:

Wüstewaltersdorf besaß eine Anzahl von Friedhöfen, bedingt durch eine längere Geschichte.
Der alte Friedhof lag an der katholischen Kirche. Dort begruben auch die umliegenden Gemeinden ihre Toten. Mit dem schnellen Aufschwung des Handels Ende des 18. Jhrts. wuchs auch die Einwohnerzahl und der Platz auf dem Friedhof wurde allmählich knapp. Aufgrund seiner Lage mitten im Ort war er nicht mehr ausdehnungsfähig.

 

Für die damalige „Herrschaft“ und wenige zahlungskräftige Gemeindemitglieder gab es die Grüfte in der evangelischen Kirche (unter dem Kirchturm und unter dem Kirchenschiff). Für die Dorfbewohner suchte man nach einer Lösung. Erste Ansätze scheiterten aufgrund zu hoher finanzieller Forderungen von Eigentümern geeigneter Grundstücke.
Mit einer Schenkung eines Gemeindemitgliedes hatte dann als erste 1788 die Gemeinde Neugericht einen eigenen Friedhof angelegt.

 

1806 erlangte Zedlitzheide die Neuanlage eines Friedhofes, 1832 folgte der eigene Friedhof von Dorfbach. Zwischenzeitlich legten sich betuchte Wüstewaltersdorfer Familien ihre Grüfte auf eigenem Grund und Boden an, wie die Familien Seyler, Familie Schneider (mit schönster Lage) und die Familie Gocksch (am Ortsausgang zu Dorfbach).

Friedhof in Zedlitzheide

 

Nach vielen Anläufen und Diskussionen und einem Gutachten des Kreisphysikus Dr. Rau, dass der alte Friedhof wegen der Überfüllung geradezu gesundheitsschädlich geworden sei, kam am 27. Oktober 1845 ein Vertrag zustande, in dem die Gemeinde ein Ackergrundstück an der Neuroder Strasse für einen neuen Friedhof erwarb. Bei dieser Gelegenheit zweigte sich 1846 noch die Gemeinde Grund ab und legte ihren eigenen Friedhof an.

 

Bis 1870 haben die katholischen Einwohner noch den alten Friedhof an der kath. Kirche genutzt, bis dieser dann endgültig geschlossen wurde.

 

Der Friedhof im Wüstewaltersdorf wird inzwischen wieder genutzt. Dort befindet sich ein Mahnmal für die dort begrabenen Häflinge und Zwangsarbeiter der 2. Weltkrieges, die für "Objekt Riese" arbeiten mussten.

Der Friedhof von Zedlitzheide ist verwahrlost und Wiese, der in Grund wurde im Herbst 2013 von Lukasz Kazek und Weiteren wieder renoviert. Ein kurzer Bericht mit Bildern dazu.

 

Quellen: "Das alte Wüstewaltersdorf" von R. Gottwald